Auf dem unteren Foto seht ihr einen kleinen ausgebaggerten Schlatt (man könnte auch Teich dazu sagen) sowie zwei kleine dunkle Flächen oben links im Bild, die jeweils ein Sandarium werden.
Schlattbau für die Flora und Fauna in Dreye
Im April haben wir mit Helfern und Mitgliedern aus einem großen Loch ein Schlatt erstellt.
Es waren spannende und trotz des schlechten Wetters schweißtreibende Tage.
Zuerst wurde ein Vlies über die gesamte Fläche ausgelegt, darauf wurden kleine Tonplatten (pro Platte ca. 10 KG und insgesamt 11 Tonnen) verlegt und anschließend versiegelt/verknetet.
An Tag zwei wurde ein weiteres Vlies auf die verlegten Tonplatten ausgelegt und anschließend mit ca. 9 Tonnen Kies abgedeckt.
Am dritten Tag kam es wieder zu gelegentlichen Regenschauern. Wir hatten jede Menge Muskelkater, aber waren sehr glücklich, dass wir alles geschafft hatten.
Für die Sandarien wurde zuerst eine Drainageschicht aus Kies (Bild 1) eingefüllt, danach wurde ein Lehm-Sandgemisch eingebracht (Bild 2) und zum Schluss befestigt (Bild 3).
Bericht der Kreiszeitung im April
Mitglieder des Vereins B-Native bauen ein Schlatt in Dreye. Insekten und andere Kleintiere sollen sich dort wohlfühlen. Von links: Ralf Gutjahr, Karl-Heinz Schulte, Siegfried Renz und Hans-Wilhelm Niemeyer. © Rainer Jysch
Mitglieder des Vereins B-Native bauen ein Schlatt in Dreye. Insekten und andere Kleintiere sollen sich dort wohlfühlen. „Das Gewässer hat weder Zu- noch Abfluss und soll sich mit Regenwasser füllen“, berichtet Ralf Gutjahr, Vorsitzender des gemeinnützigen Naturschutzvereins.
Dreye – „Im letzten Jahr mussten wir sehr viel wässern“, berichtet Ralf Gutjahr, Vorsitzender des gemeinnützigen Naturschutzvereins B-Native über das Grundstück in Dreye, auf dem Vereinsmitglieder im Sommer 2022 mit Hilfe einer Großspende gut 40 insektenfreundliche Laub- und Obstbäume gepflanzt hatten. 4.148 Quadratmeter misst die ehemalige Weidefläche direkt an der Rieder Straße.
500 Quadratmeter großer Blühstreifen als Naturwiese folgt
Zwischen den Obstbäumen haben die Ehrenamtlichen noch vor Ostern zwei Sandarien (Sandbeete) eingerichtet, die erdbrütenden Insekten als Nistmöglichkeit dienen sollen. Neben den jeweils zwei Quadratmeter großen Sandflächen liegen kleine Stapel aus Totholz. „Da haben die Insekten was zum Knappern und können sich ins Holz bohren“, beschreibt Ralf Gutjahr das Insektenhabitat.
„Wir lassen das Gras hier wachsen und werden nächste Woche noch einen 500 Quadratmeter großen Blühstreifen als Naturwiese einrichten“, erzählt Gutjahr von den geplanten Maßnahmen.
Aktuell hat der Verein damit begonnen, ein Schlatt anzulegen. „Das Gewässer hat weder Zu- noch Abfluss und soll sich mit Regenwasser füllen“, erklärt Ralf Gutjahr das zukünftige, etwa 50 Quadratmeter große und in der Mitte einen Meter tiefe Feuchtbiotop. Zwei Wochen vor Ostern erfolgte der Aushub. Angelieferte Tonplatten wurden jetzt als wasserstauende Sperre ausgelegt und mit Hilfe eines Vibrationsstampfers verknetet. Eine 20 Zentimeter dicke Kiesschicht soll die Bodenfläche abschließen. Der Uferrand wird im Herbst noch bepflanzt. „Dann wird der Schlatt der Natur überlassen, damit sich dort nach und nach Kleintiere ansiedeln können“, berichtet der Vorsitzende. „Was kommt, das kommt“, sagt er zur Frage der Ansiedlung von Fischen. „Wir hoffen, dass sich hier Amphibien wohlfühlen. Ansonsten kann sich die Natur frei entfalten.“
Baumpatenschaften als allerneustes Projekt
„Seit April haben wir beim Böttchers Moor in Leeste noch eine zwei Hektar große Fläche angemietet. Da werden wir auch 2.500 Quadratmeter Naturwiese anlegen“, beschreibt Gutjahr die weitere Planung.
„Als allerneustes Projekt nehmen wir jetzt Baumpatenschaften in Angriff“, erzählt Gutjahr. Auf der Internetseite www.b-native.de soll demnächst noch eine Rubrik zu diesem Thema freigeschaltet werden. Bereits jetzt heißt es auf der Internetseite: „Bäume bieten nicht nur einen Lebensraum für Insekten, sondern sind auch wichtige Sauerstoffproduzenten und tragen zur Verbesserung der Luft- und Wasserqualität bei. Indem Sie eine Baumpatenschaft eingehen, leisten Sie also einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt und zur Erhaltung des Ökosystems.“
Klimawald-Pate kann man schon mit 36 Euro im Jahr werden. Wer nichts verpassen möchte, kann sich für den Newsletter registrieren lassen. „Sobald wir die Rubrik freischalten, geben wir an unsere Abonnenten eine Mitteilung raus“, so Gutjahr.
41 Mitglieder zählt der im Oktober 2019 gegründete Verein aktuell. Wer sich ehrenamtlich für die Ziele des Vereins engagieren möchte, ist als Helfer gerne gesehen und kann sich über die Web-Seite bei Ralf Gutjahr melden.
Bericht im Weserkurier am 12.04.2023
B-Native sucht Paten für Bäume
Der Naturschutzverein B-Native kauft in Weyhe Grünflachen zum Aufforsten. 44 Bäume wurden auf der ersten gekauften Fläche gepflanzt. Für diese bietet der Verein nun Baumpatenschaften an.
Packen fleißig mit an: Karl-Heinz Schulte (von links), Hans-Wilhelm Niemeyer und Siegfried Renz. Foto: Vasil Dinev
Weyhe-Dreye. Was einmal eine Grünfläche für Tierfutter war, ist seit 2021 eine Wiese, auf der ein Insektenschutzgebiet entstehen soll. Erworben hat die Fläche in Dreye der Naturschutzverein B-Native (wir berichteten). 44 Laub- und Obstbäume hat der Verein dort unter anderem gepflanzt. Für diese können demnächst Patenschaften übernommen werden. Die Gelder kommen dem Verein und dessen Arbeit zugute.
Unter den gepflanzten Laub- und Obstbäumen auf der Fläche in Dreye an der Rieder Straße/Seewendung sind Linden, Ahorne, Kirschen, Robinien und noch ein paar mehr. Für eben solche Bäume bietet B-Native demnächst die Möglichkeit einer Patenschaft an – eine Person übernimmt einen Baum. Die Kosten dafür betragen jährlich 36 Euro. Wer fünf Jahre dabei bleibt, bekommt ein kleines Namensschild, das sich beim Baum befindet. Voraussichtlich ab dem kommenden Wochenende soll es die Möglichkeit geben, über die Internetseite www.b-native.de eine Baumpatenschaft abzuschließen. Wenn dem noch nicht so ist, können sich Interessierte auch in den Newsletter eintragen lassen, der sich ebenfalls auf der Internetseite befindet, erklärt Vereinsvorsitzender Ralf Gutjahr.
Neben den gepflanzten Bäumen tut sich allerdings noch etwas mehr auf der Grünfläche. Aktuell entsteht ein Schlatt, das von Regen gespeist wird und als Feuchtbiotop dienen soll. Sechs Helfer, unter anderem der zweite Vorsitzende des Vereins, Siegfried Renz, und die Mitglieder des Vereins Karl-Heinz Schulte und Hans-Wilhelm Niemeyer, haben damit am 11. April begonnen. In dem Zuge weist Ralf Gutjahr auch darauf hin, dass ehrenamtliche Helfer und Vereinsmitglieder immer herzlich willkommen seien.
Den Naturschutzverein B-Native hatte Gutjahr Ende Oktober 2019 gegründet. “Wir wollten 2020 eigentlich richtig durchstarten, doch dann kam Corona”, erzählt der 52-jährige Weyher. Die Idee, den Verein ins Leben zu rufen, kam Gutjahr, nachdem er eine Reportage über Peter Wohlleben gelesen hatte. Wohlleben ist ein deutscher Förster und Autor, der sich für eine ökologisch wie ökonomisch nachhaltige Waldwirtschaft einsetzt. Das habe ihn zum Nachdenken gebracht, also wollte er selbst etwas unternehmen. “Sich nur aufregen bringt ja nichts”, meint Gutjahr. Sieben Mitstreiter aus seinem Freundes- und Bekanntenkreis unterstützten ihn bei seinem Vorhaben. Mittlerweile hat der Verein 41 Mitglieder.
Doch was genau macht B-Native eigentlich? Das Ziel sei es, neue Wälder zu pflanzen, um dadurch zukünftige Urwälder entstehen zu lassen. In Urwäldern dürften Bäume viel älter werden als in Wirtschaftswäldern. So strebe der Verein mit den Urwäldern “natürlich” gewachsene Wälder an, in denen die Natur alles selbst regele. Die 4.148 Quadratmeter große Fläche in Dreye ist die erste, die der Verein 2021 erworben hatte. Eine zweite Fläche ist auch schon in Sicht. Der Pachtvertrag für eine etwa zwei Hektar große Fläche beim Böttchers Moor wurde bereits unterschrieben. An die Flächen kam der Verein immer über “Mund-zu-Mund-Propaganda”, wie Gutjahr berichtet.
Blühstreifen seien als Nächstes geplant. Auf der Fläche an der Rieder Straße sollen diese circa 500 Quadratmeter einnehmen. Auf der zwei Hektar großen Fläche am Böttchers Moor das Fünffache dessen – 2.500 Quadratmeter werden es dort voraussichtlich. Auch Patenschaften für einzelne Abschnitte dieser Blühstreifen sind geplant. Der Rest der Fläche sei dann auf beiden Wiesen für Wildwuchs vorgesehen. “Hier kann sich das Unkraut frei entfalten, das man im Garten nicht so gerne hat”, sagt Ralf Gutjahr schmunzelnd.
Ende April haben wir eine ca. 500 m² große Blühfläche angelegt, somit erhalten Insekten eine weitere Nahrungsquelle.